Die St. Kilianskirche ist eine romanische Pfeilerbasilika mit bedeutendem Westportal und wertvoller Silbermann-Trampeli-Orgel. Sie ist ein Ort des Glaubens und Geistes, der Stille und Musik. Generationen vor uns haben das Bauwerk errichtet und erneuert.
Auch seit der Reromanisierung der Kirche, in den Jahren 1955 – 57, gab es immer wieder umfangreiche Erhaltungsarbeiten. In Vorbereitung auf das 900jährige Jubiläum der St. Kilianskirche im Jahre 2005 hat sich der „Förderverein St. Kilianskirche Bad Lausick“ gegründet. Die Satzung formuliert unter § 2 folgenden Vereinszweck:
Der Verein hat den Zweck:
(1) die Sanierung und Werterhaltung des Kirchgebäudes und seiner Ausstattung sowie funktionalen Anlagen durch materielle und ideelle Beiträge zu fördern;
(2) das kulturhistorische Wahrzeichen und Denkmal der Stadt Bad Lausick einer breiten Öffentlichkeit zu erschließen.“
Dem Verein geht es auch um sichtbare Übernahme von Verantwortung aller Bürgerinnen und Bürger für Werte, die vergangene Generationen uns anvertraut haben.

Bemerkungen zur St. Kilianskirche

Zur Baugeschichte
Die 1105 auf Veranlassung des Wiprecht von Groitzsch gebaute St. Kilianskirche gilt als die älteste Pfeilerbasilika in Sachsen. Der Grundriss ist dreischiffig und kreuzförmig. An das Chorquadrat und das südliche Querhaus schließen sich geostete Apsiden (Altarnischen) an. Erstmalig in dieser Epoche und Region wurden die Eckverbindungen, Sockelverbände und das Westportal in Rochlitzer Porphyr ausgeführt.
Von besonderer Bedeutung ist das zeitgleich entstandene Fresko in der Chorapsis.
In den Jahren 2011/2012 konnte die aufwendige Konservierung der vorhandenen Fragmente dieses Freskos, auch dank der Finanzierung durch den Förderverein, verwirklicht werden.

Zur Innenausstattung
Die weitere Ausstattung ist späteren Ursprungs und nicht in jedem Fall für die St. Kilianskirche geschaffen.
Stadtbrände in den Jahren 1605, 1667 und 1693 haben auch die Kirche bis auf die Grundmauern eingeäschert. Die jetzige Dach- und Turmgestaltung stammt aus dem Jahre 1739. Der spätgotische Flügelaltar (1490), seit 1920 in St. Kilian, stammt aus der Kirche in Witznitz, die dem Braunkohleabbau weichen musste. Der Taufstein stammt aus der Entstehungszeit der Kirche und stand bis 1957 auf dem Friedhof der Kunigundenkirche in Borna.
Die Kanzel, 1696 für St. Kilian gefertigt und vom Kurfürstlich Sächsischen Kammerherrn und Stiftshauptmann zu Wurzen Johann von Ponikau gestiftet, wurde bis zur Reromanisierung der Kirche (1955-57) bereits viermal übermalt. Der jetzige Standort an der Südwand des Chorraumes machte eine Neugestaltung der Kanzelwange samt Treppe erforderlich. Die Orgel ist ein Werk des bekannten Orgelbauers Gottfried Silbermann. Sie wurde 1722 für die Johanniskirche in Chemnitz gebaut und erstmals im Gottesdienst am 25.12.1722 gespielt. Die Erweiterung um ein zweites Manual(Oberwerk) erfolgte 1792 durch Johann Gottlob Trampeli. 1879 nach Auligk umgesetzt, erfolgte im Zuge der bereits erwähnten Reromanisierung 1957 die Neuaufstellung auf der Westempore in St. Kilian. Die 1986 freigelegten barocken Deckengemälde zeigen Geburt, Kreuzigung und Himmelfahrt Jesu. Das Deckengemälde mit der Taufe Jesu wurde 1991 von Wolfram Hänsch neu geschaffen.